Lügendetektortest vor französischen Gerichten
Auch in Frankreich kann ein Lügendetektortest vor Gericht verwertet werden, wenn der Richter dies zulässt. Traditionell wird in Frankreich großer Wert auf die Einhaltung der Menschenrechte gelegt. So wird es schwer, einen Lügendetektortest in eine Gerichtsverfahren einzuführen, wenn dieser gegen den Willen der zu testenden Person angefertigt wurde. Aber ein nach neuestens wissenschaftlicher Kenntnis durch einen Sachverständigen durchgeführter Test darf – wenn er freiwillig erfolgte – vor Gericht eingeführt werden. Immer wieder tauchen solche Tests in Zivil- und Strafverfahren in Frankreich auf. Manchmal sind sie das Zünglein an der Frage oder dienen dazu, den Richter noch gänzlich von Schuld oder (häufiger) Unschuld zu überzeugen. Im Regelfall werden sie in Frankreich zum Beweis der Unschuld eingesetzt. Es ist ja häufig schwierig zu beweisen, dass man etwas nicht gemacht hat. Ein Lügendetektortest kann hier oft helfen. Schon so manch verlassener Expartner hat in Frankreich wie auch in anderen Ländern versucht, das alleinige Sorgerecht für die Kinder zu bekommen und im Zuge dessen behauptet, dass der andere Partner, dem man das Sorgerecht nicht gönnt, sich sexuell an diesen vergangen hat. Aus einer Situation, dass man sich wie selbstverständlich mit kleinen Kindern im Schwimmbad gemeinsam umgezogen hat, wird plötzlich ein Vorwurf. Je nach Kindsalter gelingt es In-die-Welt-Setzer übler Gerüchte dann auch noch, die Kinder so zu beeinflussen, dass sie Falschaussagen tätigen. Mit einem Lügendetektortest hat man einen weiteren Baustein in der Hand, dies aufzudecken. Es kann damit gelingen, das Gericht von der eigenen Unschuld zu überzeugen. Häufig natürlich nur in Zusammenspiel mit anderen Beweisen oder Indizien. Aber der Lügendetektortest kann das entscheidende Puzzlestück sein, um einen Richter letztendlich davon zu überzeugen, so zu entscheiden, wie es richtig ist. Dann wäre es von Nachteil, wenn das Puzzlestück fehlt.
Lügendetekortest machen
Deutschland ist ein freies Land: In Deutschland sind Lügendetektortests zulässig. Mann kann nur niemanden dazu zwingen. Weder privat noch geschäftlich noch gerichtlich. Der Proband muss freiwillig mitmachen. Alles andere wird auch schwierig. Aber jemand, der beteuert, nicht gelogen zu haben, wird ja im Regelfall auch kein Problem damit haben, dies am Lügendetektor überprüfen zu lassen. Dort würde dann ja bestätigt werden, dass er Recht hat. Und nichts hat der Mensch so gerne wie Recht. Wenn Sie mittels Lügendetektors herausfinden wollen, ob Ihr Partner lügt oder nicht, dürfen Sie das in Deutschland mit einem Lügendetektortest tun.
Sie können in Deutschland nach aktuellem Gerichtsstand und BGH-Rechtsprechung aber kein Gericht dazu zwingen, das Beweismittel des Lügendetektortests zuzulassen.
Das Amtsgericht Bautzen (Urteil vom 26.3.2013 Az. 40 Ls 330 Js 6351/12) hat u.a. folgende Kriterien aufgestellt, unter denen ein Lügendetektortest auch vom Strafgericht im Strafprozess verwertet werden kann:
Freiwilligkeit der physiopsychologischen Untersuchung
Der Lügendetektortest muss im Ermittlungsverfahren angeordnet worden sein – nachdem der Proband sich freiwillig dazu bereit erklärt hat
Mindestens vier Parameter müssen gemessen werden
Begutachtung muss durch Sachverständigen erfolgen
Der Test muss die Tatfrage an sich betreffen
Mit dem Ergebnis darf lediglich eine Entlastung, keine Belastung des Angeklagten erfolgen
Damit kann nun jeder für sich selbst prüfen, ob ein Lügendetektortest für ihn im Strafverfahren sinnvoll ist. Wenn, dann muss er bereits im Stadium des vorgerichtlichen Ermittlungsverfahrens entlastend eingesetzt werden.
Juristen formulieren es so: Ein Lügendetektortest kann nicht zwanghaft als Beweis in ein Verfahren eingeführt werden, aber er kann als Indiztatsache verwertet werden.
Manche Gerichtsprozesse stehen auf des Messers Schneide und es ist schwer, seine Unschuld oder sein Recht zu beweisen. Gerade in solchen Fällen kann ein Lügendetektortest bei Gericht helfen, das Gericht dazu bewegen, in die eine oder andere Richtung zu entscheiden. Es ist auf jeden Fall einen Versuch wert.
Manch einer kennt einen Lügendetektor nur aus frühen James Bond Filmen. Das dort gezeigte Gerät diente jedoch mehr filmischem Spannungsaufbau statt wissenschaftlicher Untersuchung. Ähnliche frühe Geräte aus den 70er-Jahren, die bei US-Bundesbehörden im Einsatz waren, sind im deutschen Spionage-Museum in Berlin ausgestellt (Spy Museum). Solche altertümlichen Geräte sind allerdings nicht mit modernen Lügendetektoren zu vergleichen, wie sie etwa heute in Deutschland eingesetzt werden. So wie man heute nicht mehr mit ersten Automobilen des Herrn Daimler durch die Gegend schnauft, sondern moderne Autos baut, so setzt man heute auch modernste Lügendetektoren in Deutschland ein, die auch Einsatz bei israelischen oder amerikanischen Sicherheitsbehörden finden und natürlich über viel feinere Messmethoden als vor 100 oder 20 Jahren verfügen. Durch Einsatz modernster Messmethoden in Kombination mit der Erfahrung eines gut ausgebildeten Polygraph Examiners werden sehr hohe Zuverlässigkeitszahlen erreicht, die sich an 100% annähern. Jeder gut ausgebildete Examiner mit gutem modernem Gerät ist heute James Bond aus frühen Filmen haushoch überlegen. Weil Lügendetektortests heute nicht für filmische Effekthascherei, sondern nüchterne Ermittlung von Wahrheit und Unwahrheit genutzt werden.
Mehrere Durchgänge bei Lügendetektortests
Bei Einsatz von Lügendetektortests in Deutschland wird man regelmäßig mehrere Durchgänge machen, um Zufallsergebnisse, exogene Störungen oder andere Fehler auszuschließen. Im Regelfall erhärten mehrere Durchgänge jedoch die Ergebnisse aus einem ersten Test mit dem Lügendetektor. Viel Erfahrung des Polygraph Examiners ist gefragt, um bestimmte Muster der vom Körper gesendeten Signale richtig zu deuten und etwaige Fehler auszuschließen. Der geschulte Blick erkennt auch bei Lügendetektortests in Deutschland schnell etwaige Beeinflussungsversuche. Häufig bewegen Testpersonen z.B. den Kopf oder die Augen unmerklich oder beißen die Zähne zusammen. Manche Probanden wollen mit gezieltem Einsatz solcher Muster bestimmte Wirkungen erzielen. Dies entgeht einem gut ausgebildeten Examiner in Deutschland aber nicht. Er lächelt innerlich, aber so, dass es der Proband nicht sieht.
Geschichte des Lügendetektors
John Larson gilt für viele Amerikaner als Erfinder des Lügendetektors. Ursprünglich aus Kanada kommend zog er mit seinen Eltern in die USA, um dann dort 1921 den wohl ersten modernen Lügendetektor zu entwickeln. Dazu setzte er allerdings auf Vorentwicklungen einer Maschine von William Moulton Marston. Er kombinierte damals ein Blutdruckmessgerät mit einem Atemmesser und glaubte, bereits damit Lügner der Lüge überführen zu können. Er befestigte schon damals Sonden an der Brust und am Oberarm eines potenziellen Lügners. Dann verlas er Fragen und ließ das Gerät aufzeichnen, welche Reaktionen im Körper des Probanden abliefen. Es wurden mehrere Graphen gezeichnet, daher auch die Bezeichnung Polygraph für „Vielaufzeichner“. Ein Automat, der mehrere Linien gleichzeitig aufzeichnet.
Der Erfinder des Detektors heiratete seine erste Testperson
Bemerkenswert: Der Erfinder des Lügendetektors heiratete später seine erste Testperson: Dies war die Studentin Margaret Taylor. Weil er sich sicher sein konnte, dass sie ihn wirklich liebt.
Polizei vergab Großaufträge für Detektoren in USA
Wie es der Zufall will, arbeitete Erfinder Larson später bei der Polizei, wo sein Mitarbeiter den Larson-Polygraph um eine weitere Funktionalität erweiterte: Der Lügendetektor konnte nun auch den Schweiß am Finger messen. Bei den Polizeibehörden wurden in der Folge die Lügendetektoren gleich dutzendweise bestellt, weil man mit den Testergebnissen zufrieden war. Lügendetektoren waren bei den Verbrechern gefürchtet wie der Teufel das Weihwasser fürchtet. Larson konnte seinen Assistenten Keeler für das Gerät begeistern, der immer weitere Polizeieinheiten in den ganzen Vereinigten Staaten fand, die auch das Gerät einsetzen wollten. Waren die ersten Geräte noch sehr groß, gelang es durch den Fortschritt der Technik immer mehr, die Geräte zu verkleinern. Die ersten Lügendetektoren kann man auch heute noch in einem Polygraphen-Museum bestaunen.
Lügendetektoren sind auch heute noch zuhauf in den USA im Einsatz: Sowohl bei CIA und FBI wird mit Lügendetektoren überprüft, ob ein Zeuge oder Täter die Wahrheit sagt oder lügt.
Mobile Geräte für die US Army
Anfang der 2000er-Jahre setzt die US Army sogar stark verkleinerte mobile Geräte beim Afghanistan-Einsatz ein, um mögliche Spione zu enttarnen oder Wachmannschaften auf Zuverlässigkeit zu überprüfen, wie NBC berichtete.
Lügendetektor kann Leben retten
In den USA kam man bei den Überlegungen zur Anschaffung für die Armee zu der Überzeugung, dass ein Lügendetektortest geeignet ist, Leben zu schützen, indem man mit der Hilfe eines solchen Tests u.a. lokale Polizisten, Dolmetscher oder auch alliierte Streitkräfte beim Zugang zu US-Militärbasen überprüft. Mit solchen Tests hat man auch schon Verdächtige bei Bombenanschlägen am Straßenrand eingegrenzt. Man hatte die Geräte zuvor im Irak getestet und kam zum Ergebnis, dass die Schlussfolgerungen aus dem Geräteeinsatz und der Analyse durch ausgebildetes Personal in der überwältigenden Mehrzahl der Fälle richtig waren. Man kam aber auch zum Schluss, dass der Einsatz des bloßen Geräts in ungeschulten Händen nicht zielführend ist. Auch ein teures Gerät nützt nichts, wenn es ein unausgebildeter Laie benutzt. Auch dann nicht, wenn das Gerät automatisch über Farben auswerfen sollte, was das Resultat der Untersuchung ist:
Grün: Die Person sagt wahrscheinlich die Wahrheit
Rot: Die Person versucht, zu täuschen
Gelb: Das Gerät kann keine eindeutige Entscheidung fällen.
Ein Dolmetscher sollte dabei in Tests Fragen stellen wie
„Beabsichtigen Sie, meine Fragen wahrheitsgemäß zu beantworten?“
„Sind die Lichter in diesem Raum an?“
„Sind Sie ein Mitglied der Taliban“
Das Gerät hat über eine Minute benötigt, um die Messungen auszuwerten.
Die Software für das Gerät wurde vom Advanced Physics Lab der anerkannten amerikanischen Johns Hopkins Universität geschrieben.
Allerdings musste man einräumen, dass diese mobilen Lügendetektoren weniger genau als professionelle Polygraphen waren, da sie auch weniger Parameter der Testperson abgefragt und ausgewertet haben. Die Atemfrequenz konnten die mobilen Geräte beispielsweise nicht auswerten. Dennoch mussten auch Kritiker einräumen, dass die Testergebnisse weit über Zufallsbefunden lagen.
Was Amerikaner in Sachen Erfindung des Lügendetektors unterschlagen
Amerika ist stolz auf seine Erfinder. Zu Recht. Im Falle des Lügendetektors jedoch gilt es als gesichert, dass die Amerikaner dabei auf eine Grundidee zurückgriffen, die eigentlich in Europa entwickelt wurde: Die beiden Psychologen Carl Gustav Jung und Max Wertheimer entwickelten bereits zu Beginn des 20.Jahrhunderts unabhängig voneinander Verfahren, die physiopsychologisch basiert waren und als Indikatoren für juristische Verfahren dienen sollten. An der Universität Graz baute Vittorio Benussi dann im Jahr 1913 einen ersten Apparat, der sowohl die Atmungsphasen als auch den Puls registrierte. Mit diesem Automaten sollte man ablesen können, ob jemand lügt oder nicht. Larsons Assistent Leonarde Keeler testete ein darauf basierendes Modell allerdings erstmals 1935.
American Polygraph Association
In den USA gibt es sogar eine amerikanische Polygraphen Vereinigung, die APA, die auch die Zulassung und Ausbildung von gerichtsfesten Experten unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten regelt und Vertretungen in vielen Bundesstaaten hat. In der American Polygraph Association sind über 2.800 Polygraph Examiners organisiert, u.a. auch zahlreiche Experten, die Justiz und Regierung für die Durchführung von Lügendetektortests verantwortlich sind. So erzielt man eine hohe Zuverlässigkeit der Testauswertung und auch einen hohen moralischen und ethischen Standard.
Lügendetektortest machen – nur vom ausgebildeten Polygraph Examiner zu empfehlen
Einen Lügendetektortest zu machen ist nicht nur in den USA zu Recht selbstverständlich, sondern in vielen Ländern der Welt üblich. Doch man sollte einen solchen Test nur von einem ausgebildeten Polygraph Examiner machen lassen, denn nur aus der Symbiose zwischen ausgezeichneter Technik, guter Software und der Erfahrung eines ausgebildeten Examiners erwächst eine hohe Zuverlässigkeit der Analyse. Es nützt das beste Gerät nichts, wenn der Examiner nicht über die entsprechende Erfahrung verfügt, - daher ist das so wichtig. Mehr als 12 Jahre Erfahrung und der Hintergrund einer langjährigen Tätigkeit als Detektiv sind bei Dr. Jochen Salil Garant dafür, dass das Ergebnis eines solchen Lügendetektor-Tests etwas ist, auf das Sie bauen können. Sein Team wird damit stetig von einem hervorragenden Experten ausgebildet. Die Qualität der Arbeit kommt Ihnen zugute.